InselMagazin: Orte & Regionen auf Teneriffa

Abades: Vom Sanatorium zum Küstendorf mit Geschichte und Charakter
Abades, ein ruhiges Küstendorf im Süden Teneriffas, verbindet auf eindrucksvolle Weise Vergangenheit und Gegenwart. Was heute als idyllisches Reiseziel für Ruhesuchende gilt, war einst ein Ort medizinischer Isolation: Hier sollte einst die größte Leprastation der Kanarischen Inseln entstehen. Der Wandel von Abades erzählt nicht nur eine regionale Geschichte, sondern auch eine von gesellschaftlicher Veränderung und kultureller Wiederaneignung.
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Ursprünge: Die geplante Leprastation von Abona
In den 1940er-Jahren begannen die Bauarbeiten für das „Sanatorio de Abona“, eine groß angelegte Einrichtung zur Behandlung und Isolierung von Leprakranken. Die Krankheit war zu jener Zeit noch nicht heilbar, und die Isolation galt als einzige Maßnahme zur Eindämmung. Der abgelegene Küstenabschnitt in der Nähe des heutigen Abades schien dafür ideal.
Die Anlage umfasste Unterkünfte, Versorgungseinrichtungen, medizinische Räume und eine auffällige Kirche – erkennbar bis heute durch ihr monumentales Kreuz. San Lázaro, der Schutzpatron der Leprakranken, war der Namensgeber des sakralen Teils der Anlage.
Doch noch vor der vollständigen Inbetriebnahme wurde das Projekt gestoppt. In den 1950er-Jahren kam ein wirksames Medikament gegen Lepra auf den Markt – und machte die geplante Station überflüssig. Der Komplex wurde nie vollständig genutzt und verfiel über Jahrzehnte, bevor erste Siedlungsaktivitäten begannen.
Abades im Wandel: Vom Geisterort zum Wohn- und Ferienort
In den 1980er-Jahren wurde das Areal rund um die verlassene Leprastation touristisch erschlossen. Die Siedlung Los Abriguitos, wie Abades ursprünglich hieß, wurde nach und nach mit Ferienhäusern, kleinen Läden und Restaurants bebaut. Der Ort wurde umbenannt und erhielt seinen heutigen Namen Abades, inspiriert vom nahegelegenen Leuchtturm „Punta de Abona“.
Trotz der Nähe zur Autobahn TF-1 blieb Abades vom Massentourismus verschont. Die bewusst niedrig gehaltene Bebauung und das Fehlen großer Hotelanlagen tragen zum authentischen Charakter des Ortes bei.
Leben heute: Ruhe, Meer und Gemeinschaft
Heute ist Abades ein beliebter Rückzugsort für Menschen, die abseits des Touristentrubels entspannen wollen. Viele Häuser werden als Ferienwohnungen genutzt, aber auch eine kleine, feste Dorfgemeinschaft ist über die Jahre gewachsen. Der Ort bietet ein ruhiges Strandleben, klares Wasser zum Tauchen und Schnorcheln sowie einen guten Zugang zu Wandergebieten entlang der Küste und im Hinterland.
Die alte Leprastation ist bis heute als Ruinenkomplex sichtbar und zieht Fotograf:innen, Urban-Explorer und Geschichtsinteressierte an. Diskussionen über eine denkmalgerechte Nutzung oder Restaurierung bestehen seit Jahren, jedoch ohne konkreten Fortschritt.
Abades ist ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart nebeneinander stehen lässt – die morbide Schönheit der verfallenen Leprastation kontrastiert mit dem entspannten Alltag des Dorfes. Für alle, die abseits der touristischen Zentren Teneriffas ein Stück authentisches Inselleben mit ungewöhnlicher Geschichte erleben möchten, ist Abades ein Geheimtipp mit Tiefgang.
Quellen:
- Gobierno de Canarias: Historia sanitaria de Canarias
- Cabildo de Tenerife: Inventario del Patrimonio Histórico
- Architektenkammer der Kanarischen Inseln: Patrimonio abandonado: El Sanatorio de Abona (2020)
- El Día: El pueblo fantasma que nunca fue hospital
- Turismo de Tenerife: Abades – pueblos costeros con encanto
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