InselMagazin: Gran Canaria Infos & Panorama

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Gran Canaria zu Fuß entdecken – Meine liebsten Wanderrouten auf der Insel

Gran Canaria zu Fuß entdecken – Meine liebsten Wanderrouten auf der Insel

Gran Canaria ist nicht einfach nur eine Insel. Für mich ist sie ein Stück wildes, raues Herz mitten im Atlantik – voller Kontraste, Wärme, Höhen und Tiefen. Wer nur an Strände denkt, verpasst das Beste: Denn Gran Canaria ist ein Paradies für Wanderer. Kaum eine andere Kanareninsel vereint auf so engem Raum so viele verschiedene Landschaftsformen – von Vulkanlandschaften über grüne Schluchten bis hin zu dichten Kiefernwäldern und windumtosten Hochebenen.

Ich nehme Dich mit zu meinen liebsten Wandertouren auf Gran Canaria – alle selbst gegangen, erprobt und empfohlen für alle, die Lust auf Natur, Bewegung und ein wenig Abenteuer haben.

InselMagazin: Tipps für Urlauber

Wanderung zum Roque Nublo – Das Wahrzeichen der Insel

  • Start: Parkplatz La Goleta (nahe Tejeda)
  • Länge: ca. 5 km hin und zurück
  • Dauer: 2–3 Stunden
  • Höhenmeter: ca. 200 m
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel

Der Roque Nublo ist das Herzstück der Insel – ein riesiger Basaltfelsen, der sich auf einem Hochplateau in den Himmel reckt. Der Weg dorthin führt durch einen Kiefernwald, über gut begehbare Naturpfade bis zum Plateau. Oben angekommen, spürst Du sofort die besondere Energie des Ortes. Bei klarer Sicht siehst Du bis nach Teneriffa – der Teide schwebt oft wie eine Fata Morgana über dem Wolkenmeer. Die Tour ist kurz, aber eindrucksvoll. Früh starten lohnt sich, dann ist es still und leer.

Pico de las Nieves – Auf dem Dach von Gran Canaria

  • Start: Parkplatz Llanos de la Pez (bei San Mateo)
  • Länge: ca. 11 km
  • Dauer: 5–6 Stunden
  • Höhenmeter: etwa 600 m
  • Schwierigkeit: anspruchsvoll

Der höchste Punkt der Insel (1.949 m) ist kein Ort für Anfänger, aber wer sich an die Tour wagt, wird mit weiten Ausblicken, frischer Bergluft und abwechslungsreicher Natur belohnt. Der Weg führt durch Kiefernwälder, über Felsen, durch Nebelzonen und am Ende über einen Grat mit spektakulärer Aussicht. An klaren Tagen kannst Du El Hierro, Teneriffa und La Gomera sehen. Die Strecke ist gut markiert, aber die Höhenmeter machen sie anspruchsvoll.

Durch die Schlucht von Guayadeque – Wandern mit Kultur

  • Start: Parkplatz beim Höhlenrestaurant Tagoror
  • Länge: variabel, je nach Route (3 bis 8 km)
  • Dauer: 2–4 Stunden
  • Höhenmeter: je nach Strecke
  • Schwierigkeit: leicht bis mittel

Der Barranco de Guayadeque gehört zu den fruchtbarsten Tälern der Insel. Hier findest Du Höhlenwohnungen, Mandelbäume, eine vielfältige Flora – und eine Atmosphäre, die fast ein bisschen magisch ist. Du kannst entweder kurze Rundwege gehen oder tiefer in die Schlucht wandern. Unterwegs kommst Du an kleinen Höhlenkapellen vorbei, vielleicht begegnen Dir Ziegen oder Falken. Besonders schön ist es im Frühling, wenn alles blüht. Und ein Abstecher ins Höhlenrestaurant lohnt sich – rustikal, aber herzlich.

Camino de los Presas – Wasser, Wald und Weitblick

  • Start: Cruz de Tejeda oder Presa de las Niñas
  • Länge: ca. 10 km
  • Dauer: 4–5 Stunden
  • Höhenmeter: etwa 500 m
  • Schwierigkeit: mittel bis anspruchsvoll

Diese Route ist ein echter Geheimtipp. Sie führt vorbei an mehreren Stauseen („presas“), durch Kiefernwälder, über Lavagestein und entlang alter Hirtenpfade. Besonders im Frühjahr, wenn alles grün ist, ist die Strecke wunderschön. Es gibt wenig Schatten, also nimm genug Wasser mit. Die Route kann als Rundweg oder Streckenwanderung gemacht werden – manche Teile sind technisch anspruchsvoll, aber immer gut machbar mit solider Kondition.

Küstenwanderung von Agaete nach Puerto de las Nieves

  • Start: Ortsrand von Agaete
  • Länge: ca. 6 km hin und zurück
  • Dauer: 2 Stunden
  • Höhenmeter: kaum
  • Schwierigkeit: leicht

Wenn Du das Meer liebst, ist diese kleine Wanderung genau das Richtige. Du läufst entlang der Nordwestküste, mit Blick auf die wilden Klippen und das offene Meer. Immer wieder laden kleine Buchten oder Aussichtspunkte zum Verweilen ein. Am Ziel wartet das gemütliche Fischerdorf Puerto de las Nieves mit frischem Fisch, kaltem Bier und einem Hauch Nostalgie. Ideal als Halbtagesausflug.

Persönlicher Rat: Mit oder ohne Wanderführer?

Wenn Du gern allein unterwegs bist, findest Du auf Gran Canaria viele gut ausgeschilderte Wanderwege. Eine gute Karte oder App (z. B. Komoot, Outdooractive) ist trotzdem Pflicht. Wenn Du tiefer eintauchen willst – etwa in die Geschichte der alten Pfade, die Pflanzenwelt oder Geologie – lohnt sich eine geführte Tour. Es gibt Guides, die sich auf Natur, Geschichte oder Fotografie spezialisiert haben. Frag am besten in kleinen Orten oder lokalen Unterkünften – dort kennt man die echten Experten.

Die richtige Zeit zum Wandern auf Gran Canaria

Die besten Monate zum Wandern sind von Oktober bis Mai. Im Sommer wird es heiß, vor allem in den Schluchten und im Süden. Morgens ist das Licht weich und die Temperaturen angenehm. Auch im Winter ist es auf Gran Canaria meist mild – aber in den Bergen kann es kühl und neblig sein. Eine leichte Windjacke gehört immer in den Rucksack.

Informationsquellen

  • Rother Wanderführer „Gran Canaria“ – Klassiker mit soliden Tourbeschreibungen
  • Komoot & Outdooractive – digitale Karten und GPS-Daten
  • Bücher von Izabella Gawin – kennt die Kanaren wie ihre Westentasche
  • Infos & Karten vor Ort z. B. in der Touristeninfo in Tejeda oder San Bartolomé
  • Gespräche mit Einheimischen – besonders ältere Inselbewohner erzählen gern

Gran Canaria ist eine Insel, die Dich fordert – wenn Du willst – aber auch einfach nur begleitet. Beim Wandern verstehst Du, warum sie oft „Miniaturkontinent“ genannt wird: Jede Stunde verändert sich die Landschaft, das Licht, der Geruch. Und manchmal auch ein bisschen die Sicht auf das, was wirklich wichtig ist.

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