InselMagazin: Lanzarote Infos & Panorama

Lanzarote – Insel aus Feuer, Licht und Stille: Mein persönlicher Blick auf die Vulkaninsel
Lanzarote ist anders. Schon beim ersten Schritt auf diese Insel merkst Du, dass hier andere Gesetze gelten – nicht laut, nicht grell, sondern archaisch, klar und weit. Eine Vulkaninsel, die aus Feuer geboren wurde und heute mit einer stillen, rauen Schönheit fesselt. Wer Lanzarote besucht, begegnet nicht nur einer Landschaft, sondern auch einer Idee: der Verbindung von Natur, Kunst und Mensch.
InselMagazin: Tipps für Urlauber
Zwischen Feuerbergen und Atlantik: Landschaft und Klima
Lanzarote ist die östlichste der Kanarischen Inseln – nur rund 845 Quadratkilometer groß, aber voller Kontraste. Schwarz glühende Lavafelder, rote Berge, grüne Weingärten und leuchtend weiße Dörfer schaffen eine fast surreale Kulisse. Der Timanfaya-Nationalpark, geformt durch Vulkanausbrüche im 18. Jahrhundert, wirkt wie eine Mondlandschaft. Die Feuerberge (Montañas del Fuego) erinnern eindrucksvoll daran, dass diese Erde lebt und pulsiert.
Das Klima ist mild, trocken, fast das ganze Jahr über sonnig. Die Passatwinde bringen Frische, selbst im Sommer bleibt es angenehm. Wer Ruhe sucht, Natur erleben will – aber ohne Extremtemperaturen – ist hier genau richtig.
Ein Streifzug durch die Geschichte
Schon vor über 2.000 Jahren siedelten Menschen auf Lanzarote – wahrscheinlich Berberstämme aus Nordafrika. Ihre Spuren sind noch heute sichtbar: Felsritzungen, Höhlen, Artefakte. Im 15. Jahrhundert kam die spanische Eroberung – und mit ihr ein langer Wandel, geprägt von Piratenüberfällen, Hunger, Auswanderung und immer wieder Vulkanausbrüchen. Doch die Menschen blieben. Und sie machten aus der Insel das, was sie heute ist: widerständig, kreativ, stolz.
César Manrique – die Seele der Insel
An Lanzarote kommst Du nicht vorbei, ohne auf den Namen César Manrique zu stoßen. Der Künstler hat Lanzarote nicht nur gestaltet, sondern ihr ein Gesicht gegeben – mit Respekt vor der Natur. Seine Werke wie der Jardín de Cactus, der Mirador del Río oder die Gestaltung der Jameos del Agua sind keine Sehenswürdigkeiten im klassischen Sinne, sondern Orte der Begegnung zwischen Mensch, Landschaft und Ästhetik.
Manrique kämpfte zeitlebens dafür, dass Lanzarote nicht dem Massentourismus zum Opfer fällt. Dass es keine Hochhäuser gibt, dass sich Architektur der Natur unterordnet – das ist sein Erbe.
Orte, die Du gesehen haben musst
- Timanfaya-Nationalpark – fast schon ein Pflichtbesuch. Eine geführte Busfahrt zeigt Dir die kraftvolle Vulkanlandschaft, die noch immer heiß ist.
- La Geria – ein Weinanbaugebiet, das Du so nirgendwo sonst findest. Wein wächst hier in kleinen Kratern, geschützt von Mauern aus Lavastein.
- Cueva de los Verdes – ein kilometerlanges Lavatunnelsystem unter der Erde. Magisch, kühl, geheimnisvoll.
- Jameos del Agua – ein Natur-Kunst-Hybrid aus vulkanischem Tunnel, Konzertsaal und unterirdischem See.
- Papagayo-Strände – türkisblaues Wasser, heller Sand, windgeschützte Buchten im Süden der Insel.
- Teguise – die ehemalige Hauptstadt mit ihrem Sonntagsmarkt, weiß getünchten Häusern und viel kolonialem Flair.
- El Golfo und der grüne See (Charco de los Clicos) – ein Farbenspiel aus Schwarz, Grün und Blau direkt an der Küste.
Persönlich gesagt
Lanzarote ist nicht laut. Es ist nicht spektakulär im klassischen Sinn. Aber genau das macht es für mich zu einem der faszinierendsten Orte auf den Kanaren. Es ist eine Insel für Menschen, die bereit sind, genauer hinzusehen – in die Landschaft, in die Kunst, in sich selbst. Lanzarote lässt Dich zur Ruhe kommen, ohne dass es still wird.
Informationsquellen:
- Turismo Lanzarote – Offizielle Seite der Insel
- Fundación César Manrique – Informationen zu Leben und Werk des Künstlers
- Biosphärenreservat Lanzarote (UNESCO) – Naturschutz und Nachhaltigkeit auf der Insel
- Kanaren-Institut für Vulkanologie (INVOLCAN) – Geologie, Vulkanismus und Forschung
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