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Nachhaltig reisen: Öko-Tourismus auf den Kanarischen Inseln – Natur erleben, Zukunft bewahren
Reisen mit Verantwortung
In einer Zeit, in der Umweltfragen weltweit an Dringlichkeit gewinnen, gewinnt auch das Thema nachhaltiges Reisen zunehmend an Bedeutung. Der sogenannte Öko-Tourismus steht für eine Form des Reisens, die nicht nur das Erleben beeindruckender Natur ermöglicht, sondern gleichzeitig deren Schutz unterstützt. Er ist eine Einladung, die Welt bewusster zu entdecken – mit Respekt vor Umwelt, Kultur und Menschen.
Auf den Kanarischen Inseln lässt sich dieser Ansatz besonders gut umsetzen. Die Inselgruppe bietet eine beeindruckende Vielfalt an Landschaften, Lebensräumen und Traditionen – und damit ideale Voraussetzungen, um Öko-Tourismus nicht nur als Alternative zum Massentourismus zu verstehen, sondern als Vorbild für zukunftsfähiges Reisen.
Was bedeutet Öko-Tourismus?
Öko-Tourismus ist mehr als nur ein Schlagwort. Es handelt sich um eine verantwortungsvolle Reiseform, die sich auf naturnahe Gebiete konzentriert und dabei den Schutz der Umwelt, die Wertschätzung lokaler Kulturen und die wirtschaftliche Unterstützung der Gastgemeinschaften in den Mittelpunkt stellt.
Die wichtigsten Prinzipien dabei sind:
- Minimierung der ökologischen Auswirkungen: Umweltfreundliche Fortbewegung, ressourcenschonende Unterkünfte und bewusster Konsum stehen im Fokus.
- Bildung und Bewusstseinsbildung: Reisende werden für ökologische und kulturelle Zusammenhänge sensibilisiert.
- Förderung lokaler Gemeinschaften: Einnahmen fließen in regionale Projekte, lokale Betriebe und die soziale Infrastruktur.
- Unterstützung von Naturschutzmaßnahmen: Öko-Tourismusprojekte investieren direkt oder indirekt in den Erhalt von Natur- und Kulturerbe.
Öko-Tourismus auf den Kanarischen Inseln
Die Kanarischen Inseln – bestehend aus acht Hauptinseln und mehreren kleineren Eilanden – bieten eine außergewöhnliche landschaftliche Vielfalt: von dichten Lorbeerwäldern über schwarze Lavastrände bis hin zu kargen Hochlandregionen. Diese Vielfalt, verbunden mit einer einzigartigen Flora und Fauna, macht sie zu einem perfekten Ort für ökologisch orientiertes Reisen.
Nachhaltige Aktivitäten und Erlebnisse
- Reisende, die bewusst unterwegs sein möchten, finden auf den Kanaren zahlreiche Möglichkeiten:
- Wandern in Nationalparks, wie im Teide-Nationalpark (Teneriffa) oder im Garajonay-Nationalpark (La Gomera)
- Teilnahme an lokalen Kulturveranstaltungen, Handwerkskursen oder traditionellen Festen
- Besuche von Biohöfen, Permakulturprojekten und ökologischen Weingütern
- Wal- und Delfinbeobachtung mit zertifizierten Anbietern, die auf Tierwohl und Umweltschutz achten
- Schnorchel- und Tauchausflüge in geschützten Unterwasserregionen, z. B. rund um El Hierro
- Vogelbeobachtung auf Fuerteventura, einem wichtigen Zwischenstopp für Zugvögel
Vorzeigeprojekte und Initiativen
Die Kanarischen Inseln investieren seit Jahren in nachhaltige Strukturen. Hier einige Beispiele:
- Garajonay-Nationalpark (La Gomera)
Ein UNESCO-Weltnaturerbe, das für seine uralten Lorbeerwälder bekannt ist. Es dient als Modellregion für Naturschutz und ökologischen Tourismus.
Meeresschutzgebiete
Vor verschiedenen Inseln wurden Marine Reservate eingerichtet, in denen die Unterwasserwelt vor Übernutzung geschützt wird – durch klare Regeln für Fischerei, Tauchen und Bootstourismus.
Erneuerbare Energien
El Hierro gilt als Vorreiter: Die kleine Insel deckt nahezu ihren gesamten Energiebedarf durch Wind- und Wasserkraft und strebt eine vollständige Energieautarkie an.
Nachhaltige Landwirtschaft
Ökologische Weingüter, Käsereien und Obstplantagen setzen auf nachhaltige Anbaumethoden – viele von ihnen öffnen ihre Türen für interessierte Gäste.
Nachhaltige Unterkünfte
Immer mehr Anbieter setzen auf klimaschonende Konzepte:
- Eco Finca de Arrieta (Lanzarote): Eine Anlage, die mit Solar- und Windenergie betrieben wird. Die Unterkünfte bestehen aus recycelten Materialien und bieten gleichzeitig modernen Komfort.
- La Palma Eco Lodge: In die Natur eingebettet und vollständig autark konzipiert. Die Lodge nutzt Regenwasser, Solarstrom und bietet biologische Verpflegung aus regionalem Anbau.
Diese und ähnliche Unterkünfte zeigen, dass nachhaltiges Reisen nicht Verzicht bedeutet – sondern oft sogar eine intensivere, persönlichere Erfahrung ermöglicht.
Vorteile des Öko-Tourismus
Für die Umwelt:
Naturschutz, Reduktion von Abfall und Energieverbrauch sowie die Bewahrung bedrohter Arten stehen im Fokus.
Für die lokale Wirtschaft:
Regionale Wertschöpfung, faire Arbeitsbedingungen und die Stärkung kleiner Betriebe tragen zu einer nachhaltigeren Entwicklung bei.
Für Reisende:
Wer bewusst reist, erlebt authentischere Begegnungen, tiefere Einblicke in Kultur und Natur – und oft unvergessliche, sinnstiftende Momente.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz aller Fortschritte ist Öko-Tourismus auf den Kanarischen Inseln nicht ohne Herausforderungen:
- Überlastung durch Massentourismus in bestimmten Regionen (z. B. Küstenorte auf Teneriffa oder Gran Canaria)
- Fehlende Regulierungen oder Kontrollen im Bereich Nachhaltigkeit bei einigen Anbietern
- Mangelndes Bewusstsein bei Teilen der Bevölkerung und mancher Touristen
- Lösungsansätze und Perspektiven
- Stärkere Einbindung lokaler Gemeinschaften in Entscheidungsprozesse
- Förderprogramme und Schulungen für nachhaltiges Wirtschaften im Tourismus
- Informationskampagnen und Umweltbildung, um sowohl Einheimische als auch Besucher zu sensibilisieren
- Zertifizierungen und Siegel, die nachhaltige Anbieter sichtbar machen und fördern
Ein Modell für verantwortungsbewusstes Reisen
Die Kanarischen Inseln zeigen, dass nachhaltiger Tourismus kein fernes Ideal ist, sondern gelebte Realität sein kann – wenn Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Reisende gemeinsam an einem Strang ziehen.
Öko-Tourismus auf den Kanaren ermöglicht nicht nur intensive Naturerlebnisse und authentische Begegnungen, sondern schützt gleichzeitig das, was diese Inseln so besonders macht: ihre Artenvielfalt, ihre Landschaften und ihre kulturelle Identität.
Wer sich entscheidet, nachhaltig zu reisen, trägt aktiv dazu bei, die Schönheit und Vielfalt der Kanarischen Inseln zu bewahren – und setzt ein Zeichen für eine zukunftsfähige Form des Reisens, die über den Moment hinaus wirkt.
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