InselMagazin: Kleininseln Infos & Panorama

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Kleine Kanarische Inseln – Naturjuwele abseits des Bekannten

Kleine Kanarische Inseln – Naturjuwele abseits des Bekannten

Abseits der großen Ferieninseln wie Teneriffa, Gran Canaria oder Lanzarote verbergen sich stille Oasen: die kleinen Inseln des Kanarischen Archipels. Sie gehören zu den ursprünglichsten, naturbelassensten Orten Europas – Rückzugsräume für seltene Tierarten, bedrohte Ökosysteme und jene, die das Einfache suchen. Ob Du auf der autofreien Insel La Graciosa die Zeit vergisst, auf Lobos durch Vulkanpfade wanderst oder vom Caldera de Alegranza aus die Weite des Atlantiks spürst – diese Inseln erzählen ihre ganz eigenen Geschichten. Hier findest Du einen umfassenden Überblick zu den kleinen Inseln der Kanaren, ihrer Besonderheit und ihrer schützenswerten Schönheit.

InselMagazin: Tipps für Urlauber

La Graciosa – Die stille Schwester Lanzarotes

Fläche: ca. 29 km²
Einwohnerzahl: unter 800
Status: Bewohnt, Teil des Naturparks „Archipiélago Chinijo“

La Graciosa ist die einzige der kleinen Inseln, die dauerhaft bewohnt ist – und das mit einem ganz eigenen Rhythmus. Es gibt keine asphaltierten Straßen, stattdessen Sandpisten, Fahrräder und Geländewagen. Die goldenen Strände, das klare Wasser und die vulkanischen Hügel verleihen der Insel einen wilden, unberührten Charme.

Die Insel gehört zum Meeres- und Naturschutzgebiet „Archipiélago Chinijo“, dem größten seiner Art in Europa. Besonders reizvoll ist La Graciosa für Wanderer, Vogelbeobachter und Taucher. Die Küstenlinie bietet spektakuläre Tauchspots mit Lavagrotten, Fischschwärmen und teilweise seltenen Arten wie dem Engelhai.

Besonderheiten:
  • Keine asphaltierte Infrastruktur – reine Naturerfahrung
  • Playa de las Conchas & Playa Francesa zählen zu den schönsten Stränden des Archipels
  • Teil des Biosphärenreservats Lanzarote und Chinijo-Archipel (UNESCO, 1993)

Isla de Lobos – Ein Paradies zwischen Fuerteventura und Lanzarote

Fläche: ca. 4,6 km²
Einwohnerzahl: unbewohnt
Status: Naturreservat, Besuch nur mit Genehmigung (täglich begrenzte Besucherzahl)

Der Name „Lobos“ stammt von den Mönchsrobben (span. lobos marinos), die einst die Küsten bewohnten. Heute steht die Insel unter strengem Schutz – und das aus gutem Grund: Vulkankrater, versteckte Buchten und eine faszinierende Vogelwelt prägen das Landschaftsbild. Der einzige begehbare Weg führt zum Leuchtturm Faro de Martiño und zur ehemaligen Siedlung.

Highlights:
  • Ideal für Tagesausflüge ab Corralejo (Fuerteventura)
  • Heimat seltener Vögel wie der Gelbschnabel-Sturmtaucher
  • Vulkanischer Ursprung mit beeindruckender Küstenlinie

Alegranza – Die Vulkaninsel der Seevögel

Fläche: ca. 10,2 km²
Status: Unbewohnt, streng geschütztes Naturreservat, kein öffentlicher Zugang

Alegranza liegt nördlich von La Graciosa und wirkt wie ein vergessener Ort aus einer anderen Zeit. Mitten in der Insel erhebt sich der Caldera de Alegranza, ein Vulkankrater mit über 1000 Metern Durchmesser. Die Insel ist ein bedeutender Brutplatz für Seevögel, darunter die gefährdete Eleonorenfalken-Kolonie – eine der größten in Europa.

Besonderheiten:
  • Alter Leuchtturm „Faro de Alegranza“ (erbaut 1865, heute automatisiert)
  • Geschützt durch das spanische Umweltgesetz (Red Natura 2000)
  • Nur mit wissenschaftlicher Genehmigung zu betreten

Montaña Clara – Die Insel der Vögel

Fläche: ca. 1,33 km²
Status: Unbewohnt, Naturpark, nicht öffentlich zugänglich

Montaña Clara liegt wie ein schlafender Vulkan im Atlantik. Sie ist geologisch gesehen ein Erosionsrest eines alten Stratovulkans und spielt heute eine Schlüsselrolle im Vogelschutz. Die Insel ist Brutgebiet für Arten wie den Bulwersturmvogel und die Krähenscharbe. Auch gefährdete endemische Pflanzenarten wachsen hier, darunter kanarische Sukkulenten.

Fakten:
  • Über 20 nachgewiesene Seevogelarten
  • Teil des Schutzgebiets „ZEPA“ (Zona de Especial Protección para las Aves)
  • Nur zu wissenschaftlichen Zwecken zugänglich
  • Roque del Este & Roque del Oeste – Felsen im offenen Meer
  • Status: Unbewohnte, felsige Eilande im Naturschutzgebiet
  • Besonderheit: Extrem schwer zugänglich, hohes ökologisches Potenzial

Diese winzigen Felsformationen sind kaum mehr als Klippen, doch sie sind ökologisch von enormer Bedeutung. Hier nisten seltene Seevögel, und in den Felsspalten finden sich endemische Pflanzen, die sich an das salzhaltige Mikroklima angepasst haben. Ihre Küstenlinie bietet kleinen Meereslebewesen Schutz – ein Refugium in rauer See.

Warum diese Inseln wichtig sind

Die kleinen Kanarischen Inseln sind mehr als nur stille Rückzugsorte – sie sind lebendige Archive der Naturgeschichte. Durch ihre Isolation haben sich hier einmalige Ökosysteme gebildet, die heute hochgradig gefährdet sind. Der Zugang ist daher teilweise streng reguliert, um Flora und Fauna langfristig zu schützen. Besucher, die sich darauf einlassen, erleben eine unvergleichliche Verbindung zur Natur – reduziert, still und eindrücklich.

Informationsquellen:
  • Kanarisches Umweltministerium (Gobierno de Canarias – Consejería de Transición Ecológica)
  • UNESCO Biosphärenreservat Lanzarote und Chinijo-Archipel
  • Spanische Naturschutzbehörde (Ministerio para la Transición Ecológica)
  • Fundación Canaria Reserva de la Biosfera
  • BirdLife International – Important Bird and Biodiversity Areas in Spain
  • Oceanographic Institute of the Canary Islands (Instituto Oceanográfico Español)
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