InselMagazin: Fuerteventura Infos & Panorama

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Die Steinkreise von Fuerteventura – Spuren aus einer anderen Zeit

Die Steinkreise von Fuerteventura – Spuren aus einer anderen Zeit

Wenn du Fuerteventura schon einmal abseits der Strände erkundet hast, weißt du: Diese Insel hat mehr zu bieten als Sand, Sonne und Surfer. Es gibt Orte, an denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint – stille Plätze, die dich innehalten lassen. Und manchmal findest du dort etwas, das dich nicht mehr loslässt. So geht es vielen, die zum ersten Mal auf einen der Steinkreise stoßen, die verstreut über die Insellandschaft liegen. Wer sie gebaut hat und warum – das weiß bis heute niemand genau. Doch sie erzählen Geschichten. Leise, uralte Geschichten, die du nur hören kannst, wenn du wirklich hinhörst.

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Ein Fund zwischen Wind und Vulkanen

Die Steinkreise von Fuerteventura sind keine offiziellen Sehenswürdigkeiten mit Infotafeln oder Absperrbändern. Du findest sie oft zufällig – mitten im Nirgendwo, auf Hochebenen, zwischen Felsen oder auf scheinbar unbedeutenden Hügeln. Manche bestehen aus groben Lavasteinen, sorgfältig im Kreis gelegt. Andere wirken eher chaotisch, als hätte sie jemand erst vor Kurzem errichtet. Aber sie sind alt. Vermutlich hunderte von Jahren, vielleicht sogar mehr als ein Jahrtausend.

Archäolog:innen vermuten, dass viele dieser Kreise auf die Zeit der Majos, der Ureinwohner Fuerteventuras, zurückgehen – also lange vor der spanischen Eroberung im 15. Jahrhundert.

Wozu dienten diese Orte?

Das bleibt ein Rätsel. Aber es gibt Hinweise – und Theorien:

Rituelle Stätten?

Viele Kreise könnten Zeremonien gedient haben. Es wurden Spuren von Keramik, Tierknochen und verbrannten Materialien gefunden – alles Dinge, die auf rituelle Opfer oder spirituelle Handlungen hindeuten. Vielleicht kamen Menschen hierher, um mit den Naturkräften zu sprechen. Um zu bitten. Oder zu danken.

Ein Blick in den Himmel?

Einige Kreise sind genau ausgerichtet – auf den Sonnenaufgang zur Wintersonnenwende zum Beispiel. Das könnte bedeuten, dass sie auch eine astronomische Funktion hatten. Ähnlich wie bei Stonehenge oder anderen alten Kulturen könnten die Steine dabei geholfen haben, Jahreszeiten zu erkennen oder Wetterzyklen vorherzusagen – wichtig für eine Gesellschaft, die von Landwirtschaft und Viehzucht lebte.

Orientierung und Landnutzung?

Andere Forscher vermuten eher praktische Gründe: Vielleicht markierten die Kreise Grenzen, Weideflächen oder heilige Quellen. Vielleicht waren sie Teil eines größeren, heute fast unsichtbaren Systems. Ein Netzwerk aus Natur und Bedeutung, das wir nur noch erahnen können.

Zwischen Wissenschaft und Legende

So viel ist unklar – aber genau das macht diese Orte so faszinierend. Du stehst dort, vielleicht allein, der Wind pfeift über die Ebene, irgendwo ruft ein Falke – und du spürst: Hier war etwas. Und vielleicht ist es immer noch da.

Die moderne Archäologie versucht, die Puzzleteile zusammenzusetzen. Aber viele dieser Formationen sind nicht offiziell kartiert, manche sind verfallen oder verschwunden, andere könnten sogar neueren Ursprungs sein – erschaffen von Künstler:innen, Reisenden oder Suchenden, die dem Ort etwas zurückgeben wollten. Und vielleicht ist genau das auch ein Teil der Wahrheit: Diese Kreise leben weiter, in dem, was wir in ihnen sehen.

Wo du mehr erfahren kannst

Wenn du dich für die Geschichte und Archäologie Fuerteventuras interessierst, lohnt sich ein Besuch im Museo Arqueológico de Betancuria – hier bekommst du einen tieferen Einblick in die Welt der Majos und anderer Ureinwohner der Kanaren.

Auch der Berg Tindaya, von den Ureinwohnern als heiliger Ort verehrt, liegt nicht weit entfernt – dort findest du in Stein gemeißelte Fußsymbole, sogenannte „Podomorfos“, die ebenfalls Teil dieser rätselhaften Vergangenheit sind.

Und wenn du selbst auf Entdeckungsreise gehen willst: Nimm dir Zeit. Geh achtsam. Nichts anfassen, nichts verändern. Denn egal, ob du an alte Götter glaubst oder nur an die Schönheit vergangener Zeiten – Respekt ist das Mindeste, was diese Orte verdienen.

Dein Moment der Stille

Vielleicht stehst du eines Tages selbst vor einem dieser Kreise. Ohne Erklärung. Ohne Karte. Nur du und der Wind. Und vielleicht verstehst du plötzlich: Nicht alles muss gelöst werden, um bedeutend zu sein. Manche Geheimnisse sind dafür da, bewahrt zu werden. Damit wir weiter fragen. Und weiter fühlen.

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